Ich vertraue der Unfehlbarkeit der Schöpfung.
Vor Millionen von Jahren war unsere Erde kalt und unbelebt. Vieles hat sich entwickelt
seitdem. Und alles, was darauf existiert und existiert hat, war zu jeder Zeit ein
perfekt funktionierender Teil des Ganzen. Alle "Zahnräder" dieser
"Maschinerie" drehen sich im passenden Tempo in die richtige Richtung
und greifen reibungslos ineinander. Das Gesamtwerk Erde zeigt in seiner
Funktionsfähigkeit eine Dimension von Funktionalität, welche unsere
menschliche Sichtweise in ihrer Begrenztheit entlarvt. Jede Phase der
"Zerstörung" in unserer Erdgeschichte hat zu einer Weiterentwicklung des
Gesamtwerks geführt, so, als ob ein Ingenieur aus der Maschine ein großes
Zahnrad entfernt und dafür drei neue eingebaut hätte. Alles auf unserer Erde
funktioniert wie ein Uhrwerk, welches immer feiner justiert wird. Die Tatsache, dass
sich etliche Lebewesen seit Millionen von Jahren in ihrem Entwicklungsstand nicht
verändert haben, dass es am Anfang nur Einzeller gab und heute hochentwickelte
Lebewesen wie Menschen und Tiere existieren, das alles sind klare Beweise für die
Unfehlbarkeit der Schöpfung. Sämtliche aus unserer menschlicher Sicht existierenden
"Fehlentwicklungen" sind nichts anderes als Vorstufen für eine
Weiterentwicklung des gesamten Schöpfungsprozesses, auch wenn manches aus unserer
menschlichen Perspektive zerstörerisch, ungerecht und grausam zu sein
scheint. Die Unfehlbarkeit der Schöpfung manifestiert sich in allem, was
jemals war und heute ist. Indem ich auf diese Unfehlbarkeit der Schöpfung vertraue,
finde ich eine innere Sicherheit, die durch nichts erschüttert werden kann.
Doch was genau ist eigentlich Vertrauen und wie kann ich es entwickeln? Vertrauen drückt
sich aus in dem Gefühl, dass mit dem Objekt meines Vertrauens "alles in
Ordnung" ist und keine Bedrohung für mich davon ausgeht, sondern Sicherheit.
Die Voraussetzung für die Entstehung dieses Gefühls ist Informationsaustausch,
also Kommunikation. Im Fall des Vertrauens auf die Unfehlbarkeit
der Schöpfung bedeutet das, dass ich mit der Schöpfung kommuniziere, also
mit ihr in einer Beziehung stehe. Diese Beziehung stelle ich her, indem ich mich mit
der Schöpfung verbinde, statt mich davon zu trennen. Wenn ich mich
mit der Schöpfung verbunden fühle, empfinde ich mich als Teil des Ganzen.
Dadurch findet ein Informationsaustausch statt, der in mir unausweichlich die Gewissheit
entstehen lässt, dass alles "in Ordnung" ist so, wie es ist. So entsteht
Vertrauen in die Unfehlbarkeit der Welt und in damit auch in alles andere, was mein
Bedürfnis nach Sicherheit befriedigen soll und kann.
Die wichtigste Voraussetzung für das Entstehen von Vertrauen ist Kommunikation.
Ich vertraue meinen Gedanken und Gefühlen.
Jeder Menschen entwickelt Gedanken und Gefühle als Reaktion auf Situationen und
Umstände, die uns umgeben. Wenn ich eine Weile nichts gegessen habe, entsteht
die Empfindung von Hunger. Aus dieser Empfindung entsteht das Bedürfnis, meinen
Hunger zu stillen. Wenn es mir dann nicht gelingt, Nahrung aufzutreiben, entstehen aus den
Gedanken, nichts zu essen zu bekommen, Gefühle von Verzweiflung, Traurigkeit
und Wut. Meine Gedanken und Gefühle sind die Folge der Verarbeitung von
unzähligen Informationen, die mir durch meine Umgebung zur Verfügung gestellt
und von mir aufgenommen und verarbeitet werden. Meine Gedanken und Gefühle tragen dazu bei,
mir mein Überleben in meiner Umgebung zu ermöglichen. Ausschlaggebend
für die Beschaffenheit meiner Gedanken und Gefühle ist dabei die geistige,
emotionale und materielle Beschaffenheit meiner Umgebung. Das gilt für alle Lebewesen, für
Pflanzen und Tiere ebenso wie für uns Menschen. In einem gewissen Ausmaß kann ich selbst
über die Art meiner Umgebung entscheiden und damit über die Beschaffenheit
meiner Gedanken und Gefühle. In jedem Fall entstehen sie in mir selbst und
sind damit ein Teil von mir. Je intensiver ich mit meinen Gedanken und Gefühlen
in Kontakt bin, desto intensiver wird die Verbindung (und damit die Kommunikation)
zwischen Selbst und
Bewußtsein. Durch diese Selbst-Bewußtwerdung erfahre und erkenne
ich zwangsläufig, dass meine Gedanken und Gefühle ein Teil von mir sind und ich
ihnen deshalb vertrauen kann. Dieses Vertrauen nimmt zu, je mehr ich durch meine
daraus entstehenden Handlungen entsprechende Erfahrungen mache. Indem ich meinen
Gedanken und Gefühlen vertraue, vertraue ich mir selbst. Das nennt man dann
Selbstvertrauen.
Ich vertraue der Weisheit meines Selbst.
Je umfassender ich mit meinem Selbst in Kontakt bin, desto deutlicher wird es mir
bewusst, desto besser lerne ich es kennen. Das Selbst zeigt sich dann immer klarer
als Ausdruck der reinen Wahrheit. Im Gegensatz zum Ego, welches die Folge der unterschiedlichen
aufgenommenen und verarbeiteten Informationen ist, bleibt mein Selbst das, was es schon immer war:
Die Quelle meines Seins. Je deutlicher ich mein Selbst erkenne, desto stärker wird sich
auch mein Vertrauen in mein Selbst und demzufolge in seine (meine) absolute Weisheit entwickeln.
Die Weisheit meines Selbst äußert sich als mein Gewissen, als Stimme meines Herzens,
die mir sagt, ob irgendetwas "richtig" oder "falsch" ist. Sie zeigt mir mit unfehlbarer
Sicherheit den für mich richtigen Weg meines Denkens, Fühlens und Handelns.
Indem ich der Weisheit meines Selbst (man kann es auch Schöpfung oder Gott nennen) vertraue, finde
ich maximale Sicherheit in Bezug auf das "Richtigsein" meiner Person. Durch mein Vertrauen in die
Weisheit meines Selbst verliere ich meine Selbstzweifel und gewinne wirkliche, weil aus meinem Selbst
entstandene Selbst-Sicherheit. Dies alles mache ich mir immer wieder und unablässig bewusst.